Das Dorf Nong Phai ist sehr klein und für unser westliches Denken schmutzig der Strasse entlang. Die Häuser stehen in der Anordnung fast alle zu nahe an der Dorfstrasse. Nur die Ställe und Scheunen sind etwas zurückversetzt. Viele Menschen sitzen auf „Bambus Tischen“ und vertreiben sich die Zeit mit essen, trinken und miteinander über andere Leute her zuziehen, sie haben ja nur zweimal im Jahr etwas zu tun. Thailand ist von der üppigen Natur von jeher über alle Maße verwöhnt worden. Fast wie im sprichwörtlichen Paradies war alles vorhanden, was man zum Leben bräuchte, auch ohne viel dafür arbeiten zu müssen, man braucht sich nur zu bedienen. Fische in Teichen und in den Flüssen derart reichlich vorhanden, dass man sie ohne große Anstrengungen mit den bloßen Händen gefangen werden können. Richtige Arbeit macht eigentlich nur der Reis-Anbau, einmal beim Pflanzen der Setzlinge und ein weiteres Mal beim Einfahren der Ernte mit jeweils großen Pausen zwischen den beiden relativ kurzen Arbeitsperioden. Ein paar schlauere von der Dorfbevölkerung arbeitet ausserhalb des Dorfes auf den Baustellen, einige laufen jeden Tag zur Farm und gucken zu wie ihre zwei oder drei Kühe Gras suchen (auch sehr langweilig) und nicht sehr fördernd für die Gehirnnerhaltung, weil der tägliche Konsum von Lao Khao vernichtet ja Gehirnzellen.

Das Klima im Isaan ist tropisch. Im trockenen Sommer von März bis Mai steigen die Temperaturen auf 40 Grad. Von Juni bis Oktober ist Regenzeit mit viel Niederschlag und hoher Luftfeuchtigkeit behaftet. Im Winter von November bis Februar wird es nachts kühl und tagsüber noch 20 °C bis über 30 °C warm. Die Landwirtschaft "Reis" ist die Hauptkultur und wird auf etwa 60 % der Agrarflächen angebaut. Daneben wird in steigendem Umfang auch Zuckerrohr und Maniok eine Unterart von Kartoffeln kultiviert. Zur Fleischgewinnung werden Schweine, Hühner, Enten und Fische gezüchtet. Die Landwirtschaft im Isaan ist extrem Problem behaftet. Das Klima weist oft Dürreperioden auf, während der Regenzeit werden grosse Teile des Landes überflutet und für die landwirtschaftliche Nutzung unbrauchbar gemacht. Darüber hinaus ist der Boden sehr sauer und salzhaltig durch Überbeanspruchung. Ein Dorf im Isaan besteht aus zirka 50 bis hundert Häusern, in der Regel älteren Holzbauten. Die Wohnhäuser stehen vielfach auf Pfählen, der freie Platz darunter ist der Aufenthaltsort der Familie während des Tages.